Workshop im Rahmen der ÖDaF-Jahrestagung 2019
(Teilnahme nur für Tagungsteilnehmer*innen möglich)
Wer sind meine Lernenden? Was brauchen sie? Warum lernen sie Deutsch? Was motiviert sie? Welche Themen sind für sie wichtig? Wo begegnen sie der Zielsprache?
Diese Fragen sollten in jedem Sprachkurs im Mittelpunkt stehen, dennoch gibt es viel zu viele Kurse, in denen ihnen – auch aufgrund der zunehmenden Standardisierung und politischer Vorgaben - nicht nachgegangen wird. Lernende verlieren dabei ihre Motivation für die Zielsprache, weil der Unterricht völlig an ihren Bedürfnissen vorbeigeht.
Dieser Workshop zeigt Möglichkeiten auf, wie man eben nicht an Lernenden vorbei-, sondern auf sie zugeht. Wie man trotz institutioneller Vorgaben Möglichkeiten findet, den eigenen Unterricht bestmöglich an die Lerngruppe anzupassen. Dabei werden vor allem die folgenden beiden Zielgruppen in den Blick genommen: bildungsbenachteiligte Erwachsene (Basisbildung, DaZ) und lerngewohnte Studierende (DaF).
Die vorgeschlagenen Aktivitäten vereinen Elemente aus verschiedenen Sprachlernzugängen und fokussieren besonders auf die kommunikativen Fähigkeiten. Fragen wie Wie erfahre ich von den Bedürfnissen meiner Lerner_innen?, Wie gehe ich mit wenig relevanten Inhalten aus einem Lehrwerk um? oder Wie schaffe ich für die Lebensgeschichten meiner Teilnehmenden Raum? werden anhand zahlreicher Praxisbeispiele aus unterschiedlichen Unterrichtskontexten gemeinsam diskutiert.
Wenn Sprachunterricht den Erwartungen der Kursteilnehmer_innen (weitgehend) gerecht wird und die Inhalte thematisiert, die Lernende tatsächlich brauchen, dann ist die Begleitung der Lerner_innen in ihrem Spracherwerbsprozess angemessen. Und dies ist essentiell, denn letztlich würden alle Lernenden wohl auf die Frage, worum es in DaF/DaZ-Kursen wirklich geht, antworten: „Es geht um uns!“